Die Suche nach dem essbaren Gold

Drei Oberstufenschulklassen aus Frauenfeld  besuchten anfangs September den Betrieb der Familie Büchi in der Osterhalde. Landwirt Hans Heiri Büchi erklärte den Schülerinnen und Schülern während zwei Stunden den Kartoffelanbau – von der Pflanzung bis zur Ernte. Im Zentrum stand das Ausgraben der Knolle mit anschliessendem Sortieren nach Grösse und einer Diskussion über deren Verwendung. Die Initiative ist Teil des Projekts PRE terrafood in Zusammenarbeit mit dem Verband Thurgauer Landwirtschaft (VTL). Sie soll als Angebot für den 3. Schulzyklus aufgebaut werden.

 

Frauenfeld - «Wir haben hier Speiser-, Industrie- und blaue Kartoffeln», erklärt Hans Heiri Büchi der 2. Oberstufenklasse vom Schulhaus Reutenen aus Frauenfeld. Die Schülerinnen und Schüler sind an diesem Morgen mit dem Velo angereist, um mehr über die «tolle Knolle» zu erfahren. Nach einer kurzen Einführung zum Setzen und Wachsen geht es los: Mit Hacke und Kübel ausgerüstet gräbt jede Gruppe einen Quadratmeter aus. Trotz nasser Bodenverhältnisse wird mit grossem Eifer gegraben. «Es ist wie eine Schatzsuche, die gelben Kartoffeln erinnern mich an Gold», meint ein Schüler, als er ein besonders grosses Exemplar findet. 

 

Vom Feld in die Schulküche

Die geerntete Menge wird gewogen und aussortiert. Büchi zeigt den Jugendlichen, welche Kartoffeln verkaufsfähig sind, welche nicht, und erklärt die Gründe. Auch das Einlagern der Knollen ist Thema. Zum Abschluss dürfen die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Ernte mit nach Hause nehmen. Ganz vorbei ist das Erlebnis damit aber noch nicht: In der Schulküche bereitet die Klasse verschiedene Kartoffelgerichte zu. «Es hat allen noch besser geschmeckt als sonst», lautet das Fazit der Lehrerin Doris Roos.

 

Bildungsprojekt mit Zukunft

Insgesamt haben an den drei Projektmorgen rund 50 Kinder einen Einblick in den Kartoffelanbau erhalten. «Uns ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler sehen und erleben, woher die Nahrungsmittel kommen», betont Eveline Bachmann ,die gemeinsam mit Peter Haldemann das Projekt von Seiten Verband Thurgauer Landwirtschaft begleitet. Die Initiative stammt vom Verein PRE terrafood. Geschäftsführerin Brigitte Süess erklärt: «Dieses Angebot richtet sich an den 3. Schulzyklus und soll eine sinnvolle Ergänzung zu Schub sein. Unser Ziel ist es, das Projekt nächstes Jahr auf weitere Standorte auszuweiten und noch mehr Schulklassen zu erreichen."